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Datenschutz beim Weihnachtsmann

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Verfasst von: Daniela Hörnicke
Personalmanagement und Organisationsentwicklung

Markt und Straßen steh`n verlassen – der Weihnachtsmann kommt trotzdem!

Wie in jedem Jahr ist es Anfang Dezember an der Zeit, die aktuellen Weihnachtsrouten zu planen, alle Schlitten durchzuchecken und die Rentiere noch einmal an ihre Sportübungen zu erinnern, damit sie die geplanten Routen auch in der der dafür vorgesehenen Zeit schaffen. In diesem Jahr ist das aber alles besonders aufwendig wegen der strengen Hygieneregeln und deshalb geschlossener Rentierfitnesscenter. Und dann auch noch der Datenschutz….

Was war los in diesem Jahr?

Das 2020 alles überschattende Thema ist die SARS-CoV-2 Pandemie, im Volksmund auch Corona genannt. Und nein, damit ist weder die Oberflächenstruktur eines Planeten, noch die Patronin des Geldes, der Metzger und Schatzgräber gemeint. Auch wenn der Weihnachtsmann sich in diesem Jahr so fühlt – die Schatzgräberkarte ist allerdings wohl etwas feucht und wellig geworden und deshalb nicht mehr so gut zu lesen und der Schatz weiterhin verborgen.

Die Wichtel müssen von zu Hause arbeiten

Im März kam der große Schock – für die ganze Welt! Corona hat mit voller Wucht zugeschlagen und in vielen Ländern zum Lockdown geführt; Reisen waren nicht mehr möglich. Alle wurden ins Home-Office geschickt – auch die Wichtel. Das hat den Weihnachtsmann und seinen IT-Wichtel vor große Herausforderungen gestellt, ist es doch dort sonst nicht üblich, von zu Hause zu arbeiten. Die beiden haben sich aber schlau gemacht und viele Maßnahmen direkt umgesetzt. Gut ist, dass sie schon länger E-Learning einsetzen und somit alle zeitnah und ohne großen Aufwand unterrichtet werden konnten. 

Kontaktverfolgung

An vielen Stellen werden von den Bürgern plötzlich personenbezogene Daten gefordert – zur Kontaktverfolgung. Oft aber leider ohne darüber zu informieren, was mit den Daten passiert oder diese korrekt abzusichern. Und ob wirklich immer alles so fristgerecht gelöscht wird? Der Weihnachtsmann bezweifelt es. Die Zweckbindung versuchen jedenfalls einige doch sehr kreativ und großzügig auszulegen, so zum Beispiel in Bayern (https://netzpolitik.org/2020/bayern-polizei-nutzt-corona-kontaktlisten-fuer-drogenermittlungen/). Nebenbei angemerkt und fast untergegangen: Am 05.11.2020 wurde ein tolles neues Gesetz mit einem unglaublich sperrigen Namen beschlossen (https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/240/1924007.pdf), mit dem Argument, Terror besser abwehren zu können. Was aber dazu führt, dass ab 2021 im Personalausweis Fingerabdrücke zu hinterlegen sind. Nun, dann ist es vorbei mit einem entspannten Urlaub in der Sonne wo ihn – aufgrund seines Sommerlooks – keiner erkennt. Alle werden nach einer Kontrolle wissen, dass er es ist, der Einzige und Echte, und ihn nicht in Ruhe lassen. Denn seinen Fingerabdruck kann man ja nicht eben zu Hause lassen oder ändern.

Datenpannen

Aber doch wenigstens unerkannt einen schicken Schlitten mieten und nutzen? Nein, auch das ist heutzutage nicht mehr möglich, wenn die Daten nicht ordnungsgemäß abgesichert, werden wie in diesem Jahr beim beliebten Fahrzeugvermieter Buchbinder geschehen (Althammer & Kill News-Artikel: 2020 - das Jahr der massiven Datenpannen?).

Die USA sind unsicher – kein Austausch mit Santa möglich

Am 16.07.2020 hat der EuGH das EU-US Privacy Shield gekippt. Das hatte zur Folge, dass die Datenübermittlung in die USA plötzlich nicht mehr rechtmäßig war – zumindest dann nicht, wenn das Privacy Shield als Rechtsgrundlage herangezogen wurde. Was also tun? Der Weihnachtsmann hat zunächst einmal jeglichen transatlantischen Datenaustausch gestoppt und genau überlegt, wie er nun vorgehen will. Glücklicherweise war ja noch genug Zeit. Aber gerade in der Pandemie ist der Austausch wichtig, denn es gibt ja durchaus Familien die verteilt auf beiden Seiten des Atlantiks leben – wie sollen da die Daten sicher ausgetauscht werden, mit dem zugebenermaßen ziemlich selbstverliebten und sich selbst überschätzenden amerikanischen Santa Claus? Es sollen doch alle Geschenke bekommen. Ganz einfach! Der Weihnachtsmann holt sich eine informierte Einwilligung. Und fragt sich trotzdem jeden Tag: Wo ist das eigentlich – in der Cloud ?

Und sonst so?

Dieses Jahr steht für den Weihnachtsmann trotz aller Widrigkeiten auch im Zeichen der Nachhaltigkeit und des Naturschutzes. Er hat den Imker seines Vertrauens kontaktiert, der zufällig auch Spezialist zum Thema Informationssicherheit ist, um etwas über Bienen und Honigproduktion zu erfahren. Dabei sind sie darauf gekommen, dass das Vorgehen in der Informationssicherheit durchaus mit dem Halten von Bienen vergleichbar ist. Besonders spannend fand der Weihnachtsmann die Idee vom Honeypot – dazu aber mehr im aktuellen „Datenschutz konkret“.

Der Weihnachtsmann ist jedenfalls sehr froh, dass er für das Fest eine Sonderreisegenehmigung erhalten hat. So kann er trotz Pandemie alle großen und kleinen Kinder glücklich machen und in strahlende Augen blicken. Und sich danach schon auf das nächste Weihnachtsfest vorbereiten – dann hoffentlich wieder mit einer gemütlichen und glühweinseligen Adventszeit und Menschen, die zum Feiern zusammenkommen dürfen.

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